Windel gut alles gut
Wir haben bereits eine weite Windelreise zurückgelegt – denn das Windelthema beschäftigt uns seit der Gründung immer wieder. Im folgenden Artikel erzählen wir euch, was wir auf den verschiedenen Stationen lernen durften und wo uns die Reise hinführte.
«gstabig» – «unhandlich» – «lödelig»
Gestartet haben wir mit Öko-Einwegwindeln. Am Ende des Aufenthaltes im Geburtshaus fordern wir die Familien jeweils auf, uns über einen anonymen Online-Fragebogen ihr Feedback zu den gemachten Erfahrungen im Geburtshaus zu geben. Bei diesen Feedbacks wurden auch regelmässig unsere Windeln thematisiert. Sie seien zu «gstabig», zu «unhandlich», «lödelig». Die Rückmeldungen veranlassten uns zur erneuten Recherche. Dabei beschäftigte uns immer wieder die gleichen Fragen: Für was stehen wir im Geburtshaus St.Gallen? Was ist uns bei der Auswahl der Windeln wichtig? Wir möchten ein europäisches Produkt oder zumindest einen Teil der Herstellung sollte in Europa sein. Denn, Ökowindeln aus Neuseeland? Macht für uns keinen Sinn! Ökologisch und nachhaltig sollten sie sein und so wenig «chemisches Zeugs» wie möglich enthalten. Man erschrickt regelrecht, wenn man genau hinschaut, was da zum Teil in der Windel alles drin ist, die dann jahrelang am Kinderfüdeli ist. Wichtig natürlich auch das Preis-Leistungsverhältnis. Und wie sieht es mit der Entsorgung aus? Was braucht es, bis die Windel wieder abgebaut ist? Wie hoch ist der Anteil an nachwachsenden Rohstoffen? Und so weiter und so fort…
Mittlerweile gibt es ganz ganz viele Einweg-Ökowindeln auf dem Markt. Wir haben aber auch gelernt, dass nicht unbedingt überall Öko drin ist wo auch Öko draufsteht (greenwashing). Oft wird einfach nicht transparent deklariert. Wir haben viel überlegt, diskutiert und getestet und kamen zum Schluss, dass wir hinter den Einweg-Ökowindeln, die wir im Geburtshaus im Einsatz hatten, zu 100% stehen konnten. Wir haben kein Produkt gefunden, welches «unsere» Windeln (wenn man die oben erwähnten Kriterien heranzieht) toppt. Das hiess konkret: dass wir den vielleicht etwas «gstabigen» Windeln vorerst treu blieben.
Januar 2022: Ergänzung mit Stoffwindeln
Die Beschäftigung mit dem Windelthema hat uns neue Türen geöffnet. Ergänzend zu den Einweg-Ökowindeln haben wir ab Januar 2022 auch Stoffwindeln eingeführt.
Ab 2023: Nur noch Stoffwindeln im Einsatz
Die Testphase mit den Stoffwindeln verlief so gut, dass wir uns im 2023 entschieden haben, ganz auf Stoffwindeln umzusteigen und gar keine Einwegwindeln mehr zu nutzen. Aber Wickeln wie in Grossmutters Zeiten? Ist das nicht toal umständlich? Nein. Denn die heutigen Stoffwindeln sind sehr einfach im Handling und das langwierige Mullwindelnfalten mit zig Lagen gehört definitiv der Vergangenheit an. Du heutigen Modelle funktionieren mit einem grössenverstellbaren Überhösli und einer entsprechenden Einlage. Zudem gibt es die Windeln in allen möglichen Designs und sehen am Kinderfüdeli auch noch schön aus.
Viel weniger Abfall
Unsere Reise hat uns in einem bestärkt: Es lohnt sich, das Bewährte zu hinterfragen und neue Wege zu gehen. Wo es möglich und sinnvoll ist, entscheiden wir uns für den ökologischen und nachhaltigen Weg. Im Fall der Stoffwindeln funktioniert dies für uns wunderbar und unser Abfallvolumen ist seit der Umstellung massiv geschrumpft.
Eine Stoffwindel-Beratung?
Mit Victoria Raffaele von freudenkind haben wir eine kompetente Stoffwindelberaterin an der Seite, die uns wunderbar berät und ausstattet. Victoria bietet nebst Beratung auch Testpakete an und leitet Kurse und Workshops rund um Stoffwindeln und Abhalten ab Geburt.