Crowdfunding? Ahja, das sind solche Startups, die Geld sammeln. Das war ungefähr alles, was wir bis vor wenigen Monaten über Crowdfunding wussten. Doch schnell wurde uns klar, dass diese Art der Finanzierung für unser Projekt goldrichtig ist. Was dann geschah, ist kaum in Worte zu fassen. In 90 Tagen konnten wir mit unserem Crowdfunding auf der Raiffeisen-Plattform «lokalhelden» über 113'495 Franken sammeln. Zusammen mit den direkten Spenden auf unser Konto sind es sogar 123'765 Franken. Wir sind überwältigt, dass wir innert so kurzer Zeit so viele Menschen von unserem Projekt überzeugen konnten. Herzlichen Dank an alle, die dazu beitragen, dass das Geburtshaus St.Gallen entstehen kann.

Crowdfunding?
Eins war schnell entschieden: Ein Teil der Startfinanzierung möchten wir mit Crowdfunding abdecken. Crowdfunding heisst: Man präsentiert seine Vision auf einer der vielen Crowdfunding-Plattformen und die Crowd, also die Menschen da draussen, können – weil sie dieses Projekt ebenso toll finden — während einer bestimmten Zeit einen Betrag spenden und somit das Projekt unterstützen. Wichtiger Faktor: Es muss eine Finanzierungsschwelle definiert werden. Wird dieses Ziel nicht erreicht, entfällt der Anspruch auf das Geld. Also alles oder nichts.

 Wo ist der Anfang?
Nach kurzer Recherche entschieden wir uns für die Plattform «lokalhelden» von Raiffeisen. Die Seite ist übersichtlich und anmächelig und die Erfolgsgeschichten motivierten uns. Auf der Seite wird auch gut erklärt, wie ein Crowdfunding aufgegleist wird. Es tönt alles ganz einfach: Finanzierungsbedarf definieren, Filmli machen, Mercis ausdenken, alles ausfüllen, uploaden und hoppdäbäsä. Sehr gut, dachten wir – doch wo fangen wir jetzt an? Wer macht uns einen gescheiten Film, welcher uns und unsere Vision gut und sympathisch rüberbringt? Über Beziehungen sind wir dann auf die Filmacherei gestossen und Thomas hat auf Anhieb verstanden, was wir wollten. Doch nun hiess es für uns: Drehbuch schreiben. Eine neue Herausforderung. Nach zwei Drehtagen, viel Gelächter, Lampenfieber und x-mal wiederholtem Satz: «und bitte…» war der Film im Kasten und Thomas konnte mit seinem Können alles optimal zusammenschneiden.

 Los geht's
Für die Plattform selber mussten wir eine ganze Menge festlegen. Zum Beispiel die Finanzierungsschwelle. Nicht zu hoch, nicht zu tief, was ist realistisch? Dann das Finanzierungsziel: Ist es gut wenn wir schreiben, wie hoch die Gesamtfinanzierung sein wird? Sitzung für Sitzung kauen wir die Zahlen durch und entscheiden uns für eine Finanzierungsschwelle von 100'000 Franken bei einer Laufzeit von 90 Tagen. Bald hatten wir die ganzen Papiere zur ersten Überprüfung bereit und schon am nächsten Tag bekamen wir von «lokalhelden» das erste OK und wenige Tage später war unser Projekt online. Nun hiess es, die Crowd, sprich Familie, Freunde, Bekannte und Unbekannte von unserem Projekt zu überzeugen und zum Spenden zu motivieren. Wir legten einen Blitzstart hin und schon nach wenigen Tagen kamen über 20'000 Franken zusammen. Wir konnten es kaum fassen. Die Grosszügigkeit von den Menschen aus unserem Umfeld und auch von völlig fremden Personen berührte uns sehr.

Zeit zum Feiern
Um auf das Crowdfunding aufmerksam zu machen nutzten wir alle Kanäle, die uns zur Verfügung standen. Natürlich erzählten wir allen und jedem von unserem Projekt, nutzten die Social Media-Plattformen Facebook und Instagram, druckten und verteilten Flyer, zogen mit einem Leiterwagen durch die Innenstadt und die Berichterstattung der lokalen Medien war ebenfalls sehr hilfreich. Nach gerade mal 2/3 der Laufzeit hatten wir die Finanzierungsschwelle von 100'000 Franken erreicht, Wahnsinn. Nun verbleiben uns noch ein paar Tage und wir kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus, Es berührt uns, wie viele Spenderinnen und Spender sich solidarisch mit dem Geburtshaus St.Gallen zeigen und es bestärkt uns in unserer Vision. Beim Lesen der vielen Herzensnachrichten auf der Pinwand kriegen wir Gänsehaut.

Herzensgeschichten
Mitten ins Herz haben uns auch diese Geschichten getroffen:
Eine Hebamme aus der Region macht ein Fest zur Pensionierung und lädt Hebammen und Frauen ein, die sie bei Hausgeburten begleitet hat. Anstelle von Geschenken sammelt sie für das Geburtshaus St.Gallen. Oder eine Zahnärztin aus der Stadt spendet uns 2,5% ihres Umsatzes aus den Monaten Oktober und November. Beim Seminar «Am Puls des Lebens» gibt es einen Wettbewerb. Eine Hebamme findet, das ist genau DAS Thema vom Geburtshaus St.Gallen und gewinnt für uns eine schöne Summe.

Soviel Zuspruch und geteilte Freude für das Geburtshaus St.Gallen und bereits Frauen, die sich für die Geburt anmelden möchten. Wir könnten schreien vor Glück.

Eure glücklichen Crowdfunderinnen
Carina, Aline, Sabine und Mirjam


jubel_624x416.jpg